Stolpersteine

Stolpersteine sind 10 x 10 cm kleine Messingplatten, auf denen die persönlichen Daten von Opfern des Naziregimes eingestanzt sind. Verlegt vor den Häusern der letzten frei gewählten Wohnstätte der Ermordeten, sind sie im Bürgersteig bündig eingelassen und damit sichtbar im öffentlichen Raum verankert. Wer unerwartet auf sie stößt – bleibt stehen – bückt sich – liest Namen – die Geburts- und Todesdaten einer Frau, eines Mannes, eines Kindes – hält inne: Aus diesem Haus wurden Bewohner während der Nazizeit verschleppt und ermordet. So erinnern Stolpersteine an individuelle Schicksale und geben den Opfern ihre Namen zurück. Jeder Stein ist Symbol für die Gesamtheit der Opfer:
Juden, Christen, Jehovas Zeugen, Sinti und Roma, Homosexuelle, »Euthanasie«-Opfer, Deserteure und Wehrdienstverweigerer sowie andere aus politischen oder religiösen Gründen Verfolgte. Seit 1992 arbeitet der Kölner Bildhauer Gunter Demnig an dem Projekt Stolpersteine. Seither hat er über 85.000 in Handarbeit hergestellte Steine in 16 Ländern Europas (u.a. in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Österreich, Polen, Tschechien, Norwegen, Ukraine und Ungarn) und in über 1000 deutschen Städten und Gemeinden verlegt.
Dafür erhielt Gunter Demnig 2005 das Bundesverdienstkreuz und 2012 den Bürgerpreis Europas.